Henry F. kommt zu Besuch (1997) 

Automobil und Immobil

Bei gleichnamiger Benennung aufeinander hinweisend.
Ford Eifel - Burg Eifel (Lissingen)
 


1931 eröffnete die amerikanische Ford Company, 1903 von Henry Ford (1863 - 1947) gegründet, in Köln ihre deutsche Fabrik; im Mai 1936 lief dort das erste Exemplar "Eifel" vom Fliessband. Dieses Modell war der erste in Deutschland gefertigte Ford, der das von der nationalsozialistischen Regierung verlangte und für den Inlandskauf nötige Prädikat "Deutsches Erzeugnis" trug. Dies setzte wiederum voraus, dass die Fahrzeuge nur aus in Deutschland produzierten Zulieferteilen bestanden und das die Geschäftsleitung weder Ausländer noch Juden innehatten. Henry Ford mochte dies sogar entgegengekommen sein, hatte er doch 1934  selbst einige antisemitische Hetzschriften publiziert.
1938 wurde der oft gekaufte "Eifel" dann in Ungarn fertig montiert, da das Kölner Werk für die vehement aufrüstende Wehrmacht im Geheimauftrag 1500 Ford - Lastwagen baute und auch später als "kriegswichtig" eingestufter Betrieb  am Kriegstreiben Deutschlands entscheidend teilhatte.
Auch nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurden von Ford noch "Eifel" - Modelle gebaut. Ein solcher Wagen ist der Hauptakteur in Johansson Musikprojekt "Henry F. kommt zu Besuch", wobei offen bleibt ob mit Henry F. der Fimengründer oder dessen Enkel gleichen Namens gemeint ist. Henry Ford II (1917 - 1987) leitete die Fima von 1994 bis zu seinem Tod. Doch die Personen-Konkretisierung spielt wegen der Kontinuität des Industriebetriebes keine weitere Rolle, mag das Doppeldeutige der Begegnung "Eifel / Eifel" eher noch verschärfen. Die Realisierungspartitur nun liest sich wie eine absurde Geschichte......

Aus: "Die Automobilstücke von Sven-Åke Johansson" Stefan Fricke  
 

Öffnen des Burgtores

Einfahrt mit dem Ford Eifel 

Henry F. geht zur Türglocke

Henry F. verlässt die Burg